Ungewollt schwanger? Was muss ich jetzt tun? – Schritt für Schritt
Das sind die Schritte, wenn du ungewollt schwanger wirst:
- Unterstützung suchen: Ob Freund*in, Lehrer*in oder Arbeitskolleg*in, Tante, Beratungsstelle – rede mit einer Person darüber, die dir eine erste Stütze ist und dich vielleicht bei diesem Prozess begleiten kann. Du bist nicht allein. Du bekommst Hilfe. Es kann jeder passieren. Sex ist normal. Eine Schwangerschaft ist normal. Eine Abtreibung ist normal. Es ist dein Körper und dein Leben. Und deine Entscheidung.
- Beratungsstelle aufsuchen: Hier bekommst du einen Beratungsschein und die Information, welche Ärzt*innen in deiner Nähe Abtreibungen durchführen können.
- Termin machen: Du oder deine Begleitung muss bei der Praxis/Klinik einen Termin für die Abtreibung machen.
- Verpflichtungen absagen: So, du hast nun einen Termin. Also sag für diesen Tag Schule, Uni oder deine Arbeit ab. Du kannst sagen, dass du einen kleinen O.P.-Eingriff hast. Das Attest reichst du danach ein. Aber weißt jetzt schon: Da bin ich nicht da. Das können die anderen wissen. Sie lassen dich dann in Ruhe.
Wenn du es willst, kannst du den Grund nennen. Ist es dir unangenehm oder die Person keine Vertraute, dann sag einfach: „Das ist privat. Das verstehst du bestimmt.“ - Ein paar Tage vor dem Eingriff: Hab leckeres Essen wie Schokolade, Chips, Obst und ein paar Mahlzeiten im Haus, die wenig Arbeit machen. Wenn du hast, frag eine*n Freund*in, ob er/sie mal ab und zu vorbeikommt und dir Gesellschaft leistet. Frag eine liebe Person, ob sie dich zum Termin begleitet oder abholen kann.
- Der Tag des Eingriffs: Je nachdem, wie du den Eingriff machst, denk an eine mögliche Narkose. Vielleicht darfst du heute nichts essen und nur wenig trinken. Infos zur Narkose findest du hier.
- Nach dem Eingriff: Es ist geschafft. Du bist zu Hause. Alles ist gut gegangen. Manche Menschen haben keine Nebenwirkungen wie Blutungen oder Schmerzen. Andere schon. Achte auf dich und deinen Körper. Im Notfall hast du eine Nummer deiner Ärztin oder deines Arztes bekommen. Vielleicht möchtest jetzt allein sein oder darüber reden? Ruf die Person an, die Bescheid weiß. Ihr könnt einfach zusammen Netflix schauen oder sprechen. Wie du magst.
Abtreibung in Deutschland
Unabhängige Infos zu Kosten, Ablauf, Unterstützung und den Methoden einer Abtreibung. Pro Jahr gibt es mehr als 100.000 Abtreibungen, das sind mehr als 270 pro Tag. Du bist nicht allein.
Dabei ist es egal, ob etwa deine Eltern oder dein*e (Ehe)Partner*in mehr verdient. Es zählt nur dein Netto-Einkommen – also das, was am Ende auf deinem Konto ankommt.
Um den Schwangerschaftsabbruch bezahlt zu bekommen, musst du vor dem Eingriff einen Antrag stellen. Dabei helfen dir die Beratungsstellen.
Genaue Informationen zum dem Thema Abtreibung und den Kosten haben wir hier für dich zusammengestellt. Hier findest du auch die Quellenangaben für unsere Informationen.
1. Zu einer Beratungsstelle gehen und einen Beratungsschein holen
2. Drei Tage warten
3. Zu einer Ärztin oder einem Arzt gehen und den Abbruch vornehmen lassen
Du solltest dich auf sehr unterschiedliche Meinungen gefasst machen, was das Thema angeht. Und dementsprechend auch deine Beratungstelle sorgsam wählen. DENN ACHTUNG! Es gibt Beratungsstellen, die keinen Beratungsschein ausstellen.
Hier findest du einen Überblick einiger Organisationen, die dir den gesetzlich richtigen Schein ausstellen und dich beraten können. Sie helfen dir auch bei den Anträgen für die Kostenerstattung und können dich bei anderen Problemen weitervermitteln.
Die 12. Woche nach der Befruchtung entspricht der 14. Schwangerschaftswoche, denn: Ärztinnen und Ärzte datieren den Beginn einer Schwangerschaft normalerweise auf den ersten Tag nach der letzten Regelblutung, die etwa zwei Wochen vor der Empfängnis liegt.
Doch wir haben ein paar Ideen und Fragen formuliert, die nur DU dir selbst beantworten kannst. Sie können dir dabei helfen herauszufinden, was du wirklich willst. Klick hier, wenn du die Fragen lesen willst . Außerdem findest du hier die Links zu Beratungsstellen.
Eine gute Suchfunktion einer Beratungsstelle nach PLZ findest du hier.
Die Beratungsstellen im Überblick:
Pro Familia: stellt Bescheinigung aus, ist unabhängig
Arbeiterwohlfahrt: stellt Bescheinigung aus, ist unabhängig
Der Paritätische Wohlfahrtsverband: stellt Bescheinigung aus, ist unabhängig
Deutsches Rotes Kreuz: stellt Bescheinigung aus, ist unabhängig
Donum vitae: stellt Bescheinigung aus, ist unabhängig
Gesundheitsamt: stellt Bescheinigung aus, ist unabhängig
Manche Stellen sind kirchlich geprägt und könnten so eher gegen eine Abtreibung beraten, weil die Kirche diese vermeiden möchte. Das kommt letztlich auf die Berater*innen vor Ort an.
Diakonisches Werk: stellt Bescheinigung aus, aber kirchlich geprägt
Caritas: bietet Beratung kann, stellt aber KEINE Bescheinigung aus, aber kirchlich geprägt
Willst du zu den psychischen Folgen nach einer Abtreibung lesen willst, klicke hier. Hier findest du auch unsere Quellenangaben.
Hast du Panik, bist verzweifelt und weißt nicht weiter? Überlegst du sogar dir das Leben zu nehmen? Tu es bitte nicht. Ruf bei der Telefonseelsorge an, Tag oder Nacht: 0800 111 0 111 (kostenlos)
Und hier findest du noch Telefonnummern und Adressen von unabhängigen Beratungsstellen, die dich unterstützen können.
In diesem Fall empfehlen wir das Weite zu suchen und mit Menschen zu sprechen, die stark genug sind, um für dich da zu sein. Wenn du niemanden in deiner Nähe hast, der dir offen begegnet, findest du bei der Hotline für Schwangere in Not Ansprechpartner*innen. 0800 40 40 020 (kostenlos & Tag u. Nacht erreichbar). Sonst kannst du dich auch direkt an eine Beratungsstelle wenden.
Wie sich die Methoden genau unterscheiden, kannst du hier lesen. Lass dich dazu vor dem Eingriff aber auch noch einmal genau von deiner Ärztin oder deinem Arzt beraten.
Hier unsere Erste-Hilfe-Anleitung: Was du jetzt Schritt für Schritt tun kannst.
Auch den Weg zu einer Beratungsstelle kannst du dir sparen, bevor du einen Abtreibungstermin ausmachst. Doch du kannst hier kostenlos hin, wenn du Unterstützung und Hilfe brauchst.Eine Abtreibung nach Vergewaltigung nennt das Gesetz „kriminologische Indikation“. Hier gilt die Frist: Die Abtreibung darf maximal bis zur 14. Schwangerschaftswoche durchgeführt werden. Hier kannst du dich über die 2 Methoden einer Abtreibung informieren.
Ob das der Fall ist, muss eine Ärztin oder ein Arzt beurteilen. Eine zeitliche Befristung entfällt. Es entfällt auch die Verpflichtung zu einem Beratungsschein.
Bei 14 bis 16-Jährigen ist es so:
- Die Ärztin oder der Arzt müssen deine Einwilligungsfähigkeit feststellen – das heißt, sie sprechen mit dir und schauen, ob du verstehst, was mit dir geschehen ist und was eine Abtreibung bedeutet.
- Solltest du nicht ausreichend selbst entscheiden können, willst aber auch nicht, dass deine Eltern bescheid wissen, kann das Jugendamt eingeschaltet werden.
Bei Jugendlichen über 16 Jahren ist die Voraussetzung für eine Abtreibung genau wie bei Volljährigen. Du brauchst also vor dem Eingriff ein Gespräch bei einer Schwangerschaftskonfliktberatungsstelle, die dir das bescheinigt.
WICHTIG ZU WISSEN: Niemand darf von den Eltern oder anderen Personen dazu gezwungen werden, abzutreiben oder ein Kind zu bekommen, auch nicht wenn man noch minderjährig ist!