Abtreiben oder Nicht-Abtreiben, ich bin mir unsicher.
Das ist verständlich. Wir leben in einer Welt, die weiblich gelesenen Personen gerne sagt, was sie zu tun haben. Deshalb ist es wichtig, dass du herausfindest, warum eine Abtreibung nicht in Frage kommt:
- Hast du Angst davor, was dein Umfeld von dir denkt, wenn du einen Schwangerschaftsabbruch vornimmst?
- Glaubst du, es gehört dazu, Mutter zu sein um ein erfülltes Leben zu führen? Oder dass du nur als Mutter eine „richtige Frau“ bist?
- Hast du Angst davor, abzutreiben und dann diese Entscheidung den Rest deines Lebens zu bereuen?
Wenn du all diese Fragen mit NEIN beantwortet hast, kannst du davon ausgehen, dass dein Wunsch ein Kind zu haben aus dir kommt. Dann bedanken wir uns für deinen Besuch. Wir empfehlen dir trotzdem eine der unabhängigen Beratungsstellen aufzusuchen, da sie dich auch bei einer Schwangerschaft & der Geburt unterstützen können.
Wenn du allerdings eine oder mehrere dieser Fragen mit JA beantwortet hast, ist es sehr wichtig dir Zeit zu nehmen, um in dich hinein zu hören:
- Was wäre, wenn du keine Angst vor der Zukunft und irgendwelchen Folgen hättest?
- Was wäre, wenn du keine Angst vor einer Abtreibung haben müsstest?
- Und auch keine Angst davor, in ein paar Monaten die Verantwortung für ein Kind zu tragen?
- Was wäre, wenn jede deiner Entscheidungen gleich gut wäre?
- Worauf hättest du am meisten LUST?
Was wir bei der Recherche zu dieser Seite herausgefunden haben: In deinem Umfeld gibt es mindestens einen Menschen, der schon mal mit einer Abtreibung zu tun hatte.
Die meisten unterstützen Personen, die einen Abbruch vornehmen. Sie schätzen den Mut. Sie wissen, dass diese Entscheidung schwer ist. Es gibt viele Hilfsangebote für dich. Wir empfehlen eine unabhängige Beratungsstelle, weil sie viel Erfahrung damit haben.
Manchmal hört man noch, dass es „die biologische Aufgabe einer Frau“ ist, Kinder zu bekommen. Dass dies der „Sinn einer Frau“ ist. Das ist Quatsch aus den 50ern! Klar, manche Menschen können keine Kinder gebären. Aber das heißt nicht, dass die anderen sie deswegen gebären müssen!
Auch wenn du jetzt denkst: „Klar, das ist eine Denkweise von gestern“. Unterschätze nicht, wieviel Macht Worte haben. Vor allem, wenn wir sie immer und immer wieder hören. Es kann sein, dass sie auch dich beeinflussen, ohne dass du es sofort merkst.
Und deshhalb sei noch einmal gesagt: Menschen sind in erster Linie Menschen. Manche können keine Babys haben, andere wollen es nicht. Aber ALLE sind wunderbar. Es gibt ganz tolle, liebevolle, berühmte Menschen, die nie Kinder bekommen haben. Etwa: die US-Moderatotin Oprah Winfrey, die Schauspielerin Jennifer Aniston aka Rachel aus Friends, unsere Bundeskanzlerin Angela Merkel oder Sängerin Miley Cyrus. Wir haben auch eine Liste mit bekannten männlich gelesenen Personen ohne Kinder angefangen, aber die wurde so lang, dafür reicht das Internet nicht. Und es scheint auch niemanden zu interessieren. „Männer ohne Kinder“ – das regt halt niemanden auf.
Kurz gesagt: Du bist niemandem irgendwas schuldig oder musst etwas tun, um ein erfülltes Leben zu führen.
Wenn du mit jemandem über das Thema reden möchtest, der offen ist für beide Möglichkeiten, dann wende dich an eine unvoreingenommene Beratungsstelle, die wir dir hier verlinkt haben.
Dabei ist es egal, ob etwa deine Eltern oder dein*e (Ehe)Partner*in mehr verdient. Es zählt nur dein Netto-Einkommen – also das, was am Ende auf deinem Konto ankommt.
Um den Schwangerschaftsabbruch bezahlt zu bekommen, musst du vor dem Eingriff einen Antrag stellen. Dabei helfen dir die Beratungsstellen.
Genaue Informationen zum dem Thema Abtreibung und den Kosten haben wir hier für dich zusammengestellt. Hier findest du auch die Quellenangaben für unsere Informationen.
1. Zu einer Beratungsstelle gehen und einen Beratungsschein holen
2. Drei Tage warten
3. Zu einer Ärztin oder einem Arzt gehen und den Abbruch vornehmen lassen
Du solltest dich auf sehr unterschiedliche Meinungen gefasst machen, was das Thema angeht. Und dementsprechend auch deine Beratungstelle sorgsam wählen. DENN ACHTUNG! Es gibt Beratungsstellen, die keinen Beratungsschein ausstellen.
Hier findest du einen Überblick einiger Organisationen, die dir den gesetzlich richtigen Schein ausstellen und dich beraten können. Sie helfen dir auch bei den Anträgen für die Kostenerstattung und können dich bei anderen Problemen weitervermitteln.
Die 12. Woche nach der Befruchtung entspricht der 14. Schwangerschaftswoche, denn: Ärztinnen und Ärzte datieren den Beginn einer Schwangerschaft normalerweise auf den ersten Tag nach der letzten Regelblutung, die etwa zwei Wochen vor der Empfängnis liegt.
Doch wir haben ein paar Ideen und Fragen formuliert, die nur DU dir selbst beantworten kannst. Sie können dir dabei helfen herauszufinden, was du wirklich willst. Klick hier, wenn du die Fragen lesen willst . Außerdem findest du hier die Links zu Beratungsstellen.
Eine gute Suchfunktion einer Beratungsstelle nach PLZ findest du hier.
Die Beratungsstellen im Überblick:
Pro Familia: stellt Bescheinigung aus, ist unabhängig
Arbeiterwohlfahrt: stellt Bescheinigung aus, ist unabhängig
Der Paritätische Wohlfahrtsverband: stellt Bescheinigung aus, ist unabhängig
Deutsches Rotes Kreuz: stellt Bescheinigung aus, ist unabhängig
Donum vitae: stellt Bescheinigung aus, ist unabhängig
Gesundheitsamt: stellt Bescheinigung aus, ist unabhängig
Manche Stellen sind kirchlich geprägt und könnten so eher gegen eine Abtreibung beraten, weil die Kirche diese vermeiden möchte. Das kommt letztlich auf die Berater*innen vor Ort an.
Diakonisches Werk: stellt Bescheinigung aus, aber kirchlich geprägt
Caritas: bietet Beratung kann, stellt aber KEINE Bescheinigung aus, aber kirchlich geprägt
Willst du zu den psychischen Folgen nach einer Abtreibung lesen willst, klicke hier. Hier findest du auch unsere Quellenangaben.
Hast du Panik, bist verzweifelt und weißt nicht weiter? Überlegst du sogar dir das Leben zu nehmen? Tu es bitte nicht. Ruf bei der Telefonseelsorge an, Tag oder Nacht: 0800 111 0 111 (kostenlos)
Und hier findest du noch Telefonnummern und Adressen von unabhängigen Beratungsstellen, die dich unterstützen können.
In diesem Fall empfehlen wir das Weite zu suchen und mit Menschen zu sprechen, die stark genug sind, um für dich da zu sein. Wenn du niemanden in deiner Nähe hast, der dir offen begegnet, findest du bei der Hotline für Schwangere in Not Ansprechpartner*innen. 0800 40 40 020 (kostenlos & Tag u. Nacht erreichbar). Sonst kannst du dich auch direkt an eine Beratungsstelle wenden.
Wie sich die Methoden genau unterscheiden, kannst du hier lesen. Lass dich dazu vor dem Eingriff aber auch noch einmal genau von deiner Ärztin oder deinem Arzt beraten.
Hier unsere Erste-Hilfe-Anleitung: Was du jetzt Schritt für Schritt tun kannst.
Auch den Weg zu einer Beratungsstelle kannst du dir sparen, bevor du einen Abtreibungstermin ausmachst. Doch du kannst hier kostenlos hin, wenn du Unterstützung und Hilfe brauchst.Eine Abtreibung nach Vergewaltigung nennt das Gesetz „kriminologische Indikation“. Hier gilt die Frist: Die Abtreibung darf maximal bis zur 14. Schwangerschaftswoche durchgeführt werden. Hier kannst du dich über die 2 Methoden einer Abtreibung informieren.
Ob das der Fall ist, muss eine Ärztin oder ein Arzt beurteilen. Eine zeitliche Befristung entfällt. Es entfällt auch die Verpflichtung zu einem Beratungsschein.
Bei 14 bis 16-Jährigen ist es so:
- Die Ärztin oder der Arzt müssen deine Einwilligungsfähigkeit feststellen – das heißt, sie sprechen mit dir und schauen, ob du verstehst, was mit dir geschehen ist und was eine Abtreibung bedeutet.
- Solltest du nicht ausreichend selbst entscheiden können, willst aber auch nicht, dass deine Eltern bescheid wissen, kann das Jugendamt eingeschaltet werden.
Bei Jugendlichen über 16 Jahren ist die Voraussetzung für eine Abtreibung genau wie bei Volljährigen. Du brauchst also vor dem Eingriff ein Gespräch bei einer Schwangerschaftskonfliktberatungsstelle, die dir das bescheinigt.
WICHTIG ZU WISSEN: Niemand darf von den Eltern oder anderen Personen dazu gezwungen werden, abzutreiben oder ein Kind zu bekommen, auch nicht wenn man noch minderjährig ist!